Den eigenen Horizont immer wieder
erweitern, Neues wagen und den Blick-
winkel wechseln. „Für meine Eltern keine
bloße Phrase, sondern gelebte Haltung, die
sie auch an uns Kinder weiterreichten“,
erinnert sich Sohn Felix. „Neues lernen,
offen sein für andere Perspektiven,“ dar-
in habe sich sein Vater zeitlebens geübt.
Schon als Kind habe er die Malerei für sich
entdeckt und mit ihr die Faszination für
Formen, Material, Ausdruck und das vi-
suelle Erzählen. Die Malerei blieb – neben
dem Beruf – sein ganz eigenes künstleri-
sches Refugium.
Mit seiner Frau tauchte er ein in den kultu-
rellen Kosmos. Gemeinsame Reisen außer-
halb Europas führten sie nach Hongkong,
China, in die USA und in unterschiedliche
Regionen Afrikas. Die zahlreichen Werke
ihrer Sammlung erzählen davon. Beson-
ders prägend war eine Reise nach New
York zu privaten Sammlern afrikanischer
Kunst. Diese Begegnungen eröffneten
nicht nur neue Perspektiven auf die Kunst,
sondern vertieften ihre Leidenschaft für
die Vielfalt und Ausdruckskraft fremder
Kulturen.
So überrascht es eigentlich nicht, dass er
sich 1989, nach seiner Pensionierung, noch
einmal für ein Studium einschrieb: „Eth-
nologie“ an der Universität Hamburg, was
ihm die Möglichkeit bot, die Werke nun
auch aus wissenschaftlicher Perspektive
verstehen zu lernen.
Die Sammlung Krause, von der wir hier
einige ausgewählte Arbeiten von ästhe-
tischer Schönheit und Raffinesse präsen-
tieren dürfen, entstand großenteils in den
1980er Jahren in enger Verbindung zu
Henk Italiaander, Galerist aus Amsterdam,
und dem Kieler Sammler Bernd Muhlack.
Werke aus der Afrika-Sammlung von
Werner und Lotte Krause, Hamburg
(1924 – 2006 / 1926 – 2025)
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