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JAPAN
103 „Amida-Buddha“, Edo-Zeit (1603-1868)
Holz, lackiert und vergoldet, Glas, vier Teile,
ineinander verzapft, altes Etikett: „Perrett &
Fils & Vibert...“, rest.
Amida-Buddha steht auf einer Lotusblüte über
mehrfach abgetrepptem Sockel. Ein floral or-
namentierter Nimbus hinterfängt die Gestalt.
Sein schönes rundliches Gesicht zieren feine
Gesichtszüge. Kleine Glassteine markieren
„urna“ in der Stirnmitte und „usnisa“, das Sym-
bol für Weisheit und Erleuchtung. Der Buddha
zeigt die Geste „jobon gesho“, eine von neun
verschiedenen „mudras“ (Handgesten), die
die neun möglichen Wege für Sterbende ins
Paradies bestimmen.
Ende des 10. Jahrhunderts entwickelte sich
der „Pure Land-Buddhismus“, in dessen Mit-
telpunkt die Verehrung des „Amida-Buddha“
stand, auch bekannt als Buddha des unermess-
lichen Lichts und Buddha des unendlichen
Lebens. „Amida“ herrschte über ein himmli-
sches Paradies und versprach allen Gläubigen
Erlösung und Wiedergeburt in seinem Reich
(„Pure Land“).
„Amida Buddha“ wurde gewöhnlich auf einer
Lotusblüte sitzend dargestellt. Ab dem 12. Jahr-
hundert jedoch wurde er oft in stehender Pose
gezeigt, wie er vom Himmel herabsteigt, um
seine Anhänger zu holen und sie persönlich in
sein glückseliges Paradies zurückzubringen.
Dieses Konzept wurde erstmals 985 in der Ojo-
yoshu („Die Grundlagen der Erlösung im Reinen
Land“) eingeführt, einem äußerst populären
Kompendium des Mönchs Genshin (942–1017),
das vorschrieb, dass für die letzte Ölung eine
etwa einen Meter hohe stehende Statue auf-
gestellt werden sollte, um einen reibungslosen
Übergang ins „Reine Land“ zu gewährleisten.
„Amida Buddha“, Edo period (1603-1868)
wood, lacquered and gilded, glass, four parts,
mortised into each other, old label: „Perrett &
Fils & Vibert...“, rest.
Amida-Buddha stands on a lotus flower above
a multi-stepped pedestal. A floral ornamented
halo surrounds the figure. His beautiful round
face is adorned with fine features. Small glass
stones mark the „urna“ in the centre of the
forehead and the „usnisa“, symbolising wis-
dom and enlightenment. Buddha displays the