Auction 105

15 November 2025

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JAPAN

103  „Amida-Buddha“, Edo-Zeit (1603-1868)

Holz, lackiert und vergoldet, Glas, vier Teile,

ineinander verzapft, altes Etikett: „Perrett &

Fils & Vibert...“, rest.

Amida-Buddha steht auf einer Lotusblüte über

mehrfach abgetrepptem Sockel. Ein floral or-

namentierter Nimbus hinterfängt die Gestalt.

Sein schönes rundliches Gesicht zieren feine

Gesichtszüge. Kleine Glassteine markieren

„urna“ in der Stirnmitte und „usnisa“, das Sym-

bol für Weisheit und Erleuchtung. Der Buddha

zeigt die Geste „jobon gesho“, eine von neun

verschiedenen „mudras“ (Handgesten), die

die neun möglichen Wege für Sterbende ins

Paradies bestimmen.

Ende des 10. Jahrhunderts entwickelte sich

der „Pure Land-Buddhismus“, in dessen Mit-

telpunkt die Verehrung des „Amida-Buddha“

stand, auch bekannt als Buddha des unermess-

lichen Lichts und Buddha des unendlichen

Lebens. „Amida“ herrschte über ein himmli-

sches Paradies und versprach allen Gläubigen

Erlösung und Wiedergeburt in seinem Reich

(„Pure Land“).

„Amida Buddha“ wurde gewöhnlich auf einer

Lotusblüte sitzend dargestellt. Ab dem 12. Jahr-

hundert jedoch wurde er oft in stehender Pose

gezeigt, wie er vom Himmel herabsteigt, um

seine Anhänger zu holen und sie persönlich in

sein glückseliges Paradies zurückzubringen.

Dieses Konzept wurde erstmals 985 in der Ojo-

yoshu („Die Grundlagen der Erlösung im Reinen

Land“) eingeführt, einem äußerst populären

Kompendium des Mönchs Genshin (942–1017),

das vorschrieb, dass für die letzte Ölung eine

etwa einen Meter hohe stehende Statue auf-

gestellt werden sollte, um einen reibungslosen

Übergang ins „Reine Land“ zu gewährleisten.

„Amida Buddha“, Edo period (1603-1868)

wood, lacquered and gilded, glass, four parts,

mortised into each other, old label: „Perrett &

Fils & Vibert...“, rest.

Amida-Buddha stands on a lotus flower above

a multi-stepped pedestal. A floral ornamented

halo surrounds the figure. His beautiful round

face is adorned with fine features. Small glass

stones mark the „urna“ in the centre of the

forehead and the „usnisa“, symbolising wis-

dom and enlightenment. Buddha displays the