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CÔTE D‘IVOIRE, WÈ-GUÉRÉ
278 Anthropomorpher Kopf „gle“
Terrakotta, Kaurischnecken, Federn
Ein „gle“ Kopf war ein heiliger Gegen-
stand und wurde als eine Art Geist an-
gesehen, der insbesondere bei Wahr-
sagepraktiken konsultiert wurde.
Er wurde aus Ton modelliert, dem aller-
lei magische Substanzen beigemischt
wurden und der zusätzlich mit kraftge-
benden Substanzen bestrichen wurde,
um seine Kräfte voll zu aktivieren.
Anthropomorphic head „gle“
terracotta, cowrie snails, feathers
A „gle“ head was a sacred object and
was considered a kind of spirit that
was consulted especially in divination
practices.
The head was modelled from clay to
which all kinds of magical substances
were added and which was also coa-
ted with power-giving substances to
fully activate its powers.
H: 14 cm
Provenance
Thomas L. McNemar, Lexington, Vir-
ginia, USA
Vgl. Lit.: Petridis, C. (ed.), Frans M. Ol-
brechts 1899-1958, In search of Art in
Africa, Antwerp 2001, cat. 102
€ 500 - 1.000
CÔTE D‘IVOIRE, YAURE
279 Gesichtsmaske „tu bodu“
Holz, Pigmente, handschriftl. Vermerk
auf der Rückseite „Jaoure“
Vorliegende Maske dürfte dem „tu
bodu“-Typus der „je-Gruppe zuzuord-
nen sein. Die Aufgabe von „tu bodu“
(Buschkuh) ist es, das Dorf nach einem
Todesfall zu reinigen und damit die
soziale Ordnung wieder herzustellen.
Zudem soll „tu bodu“ den Geist des
Toten auf seinem Weg in die Welt der
Ahnen „iremofla“ begleiten. Spezielle
Rituale sollen die Transformation des
Verstorbenen in einen „wertvollen“
Ahnen vollziehen, der auch in der Lage
ist, seinen Nachfahren Schutz zu bie-
ten. Durch ihren Tanz stellen sie das
gestörte soziale Gleichgewicht wieder
her und geleiten die Toten in die Welt
der Ahnen.
Beautiful face mask „tu bodu“
wood, pigments, handwritten note
at the back „Jaoure“
Present mask may be identified as „tu
bodu“ of the „je“- group. „Tu bodu“
(the bush cow) participates in the task
of purifying the village after a death
and thereby reestablishes social or-
der. But it also serves to accompany
Lot 278